10.10.2023 - Frankfurt trauert um den großen Frankfurter Kulturbürger, Mäzen und Träger der Ehrenplakette, Dr. Rüdiger Volhard


Der Oberbürgermeister
Mike Josef

Die Kulturdezernentin
Dr. Ina Hartwig

PRESSEINFORMATION
10.10.2023

Frankfurt trauert um den großen Frankfurter Kulturbürger, Mäzen und Träger der Ehrenplakette, Dr. Rüdiger Volhard

Mit ihm verliert die Stadt Frankfurt einen universal gebildeten Kulturbürger, großen Mäzen und Förderer von Literatur und Musik. Er gilt zurecht als außergewöhnliche Persönlichkeit, die ihre künstlerische Begabung auch mäzenatisch auslebte und mit dem Kulturleben der Stadt auf das Engste verbunden war. Volhard entstammte einer alten Frankfurter Familie, die renommierte Wissenschaftler und Gelehrte hervorbrachte und blieb Zeit seines Lebens seiner Heimatstadt verbunden. Wichtige Kulturinstitutionen wie das Freie Deutsche Hochstift/Frankfurter Goethehaus und das Städel Museum, verdanken seiner langjährigen Unterstützung, dem Engagement für ihre Arbeit und seiner tiefen Vertrautheit mit ihrer Geschichte unendlich viel. Die Alte Oper, das Literaturhaus, das Haus der Chöre im Dornbusch sowie der von der Gontard & Metallbank-Stiftung gestiftete Wilhelm-Merton-Preis für Europäische Übersetzungen wären ohne Dr. Rüdiger Volhard nicht vorstellbar. Als begabter Pianist hat er zahlreiche Auftritte im Goethehaus absolviert und dort ein Musikprogramm kuratiert, das junge Musiker gefördert hat, die heute berühmt sind.

Der Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt Mike Josef spricht der Familie und Freunden im Namen der Stadt Frankfurt seine Anteilnahme aus: „Es gibt wenige Menschen, die so sehr Anwalt aus Profession und Musiker aus Berufung waren wie er. Rüdiger Volhard hat das kulturelle Leben Frankfurts geprägt. Seinem Mäzenatentum verdankt die Stadt sehr viel. Es reichte von seinem großen Engagement im Verwaltungsausschuss des Freien Deutschen Hochstiftes über das Musikprogramm im Frankfurter Goethehaus, bis hin zum Haus der Chöre, das es ohne ihn nicht gäbe. Als großer Kulturbürger und Träger der Ehrenplakette wird er im Gedächtnis der Stadt bleiben.“

Die Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Dr. Ina Hartwig trauert mit Familie und Freunden um Rüdiger Volhard: „Ich kannte Rüdiger Volhard persönlich sehr gut. Wir sind uns oft begegnet und ich erinnere mich an viele Momente, in denen er mich mit seinem Esprit, seinem Witz und seiner ganz erstaunlichen Kenntnis der Literatur und Musik, überhaupt mit seiner humanistischen Bildung, beeindruckt hat. Ich kenne wenige Menschen, die derart vertraut waren mit dem Werk Goethes, der Romantiker bis in die klassische Moderne hinein, und der die Musik nicht zuletzt als leidenschaftlicher Klavierspieler derart tief empfunden hat wie er. Ein großer homme de lettres und wahrer Freund und Förderer der Frankfurter Kultur und Künste ist von uns gegangen. Für die Kulturstadt Frankfurt bedeutet sein Tod einen unschätzbaren Verlust. Ich werde ihn sehr vermissen. Trost spendet das Wissen, dass er ein reiches und erfülltes Leben geführt hat.“

Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken, Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts /Frankfurter Goethe-Museums, ist ebenso getroffen vom Tod Dr. Rüdiger Volhards: „Rüdiger Volhard hat die Arbeit des Freien Deutschen Hochstifts mehr als zwanzig Jahre maßgeblich unterstützt und mitgestaltet. Seine große Leidenschaft galt der Literatur. Wir sind ihm unendlich dankbar und vermissen ihn sehr.“

Volhard wurde am 24. September 1931 in Frankfurt geboren. Er studierte Rechtswissenschaft an der Universität Frankfurt. 1963 wurde er promoviert und im gleichen Jahr als Anwalt zugelassen. 1990 entstand durch den Zusammenschluss der Kanzleien „Pünder Volhard Weber & Axster“ eine Sozietät mit 260 Anwälten. Im Jahr 2000 erfolgte der Zusammenschluss mit einer englischen und einer amerikanischen Anwaltssozietät zu Clifford Chance, die weltweit mehrere tausend Anwälte beschäftigt. Volhard hat sich bereits während seines aktiven Berufslebens in zahlreichen Institutionen, Stiftungen und Gremien vornehmlich aus den Bereichen Kunst, Kultur und Wissenschaft engagiert, oft in verantwortlicher Funktion als Vorsitzender oder als Mitglied des Vorstandes. So war er lange Jahre Vorsitzender der Binding-Kulturstiftung und der Gesellschaft der Freunde der Alten Oper. Während er sich im fortgeschrittenen Alter aus dem anwaltlichen Tagesgeschäft nach und nach zurückzog, intensivierte er gleichzeitig sein Engagement für Frankfurts Kulturleben.


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