Donnerstag, 20. September

 

18 Uhr
Wer zahlt fürs Geld?
Vortrag von Christina von Braun
Schauspiel Frankfurt, Chagallsaal  

Wenn im Krisenfall der Wert des Geldes fraglich wird, muss es zeigen, wofu¨r es stellvertretend steht. In der Geschichte gab es vielerlei Strategien, den Wert des Geldes zu beglaubigen – ob es nun der Verweis auf Götter war oder auf die Politik, auf bestimmte Symbole oder seltene Metalle. Doch im internationalen Finanzkapitalismus verlieren immer mehr Formen der Beglaubigung ihre Glaubwu¨rdigkeit. Die moderne kapitalistische Welt verlangt nach neuen Opfern, die der Mensch fu¨r die Beglaubigung des Geldwertes zu erbringen hat. Das Geld, das einst dazu beitrug, Menschen aus der Leibeigenschaft zu befreien, fordert seinen Preis. Im Zusammenhang mit der Papiergelderfindung in Goethes „Faust“ geht Christina von Braun der Frage nach, wer oder was in der Geschichte und heutzutage fu¨r die Deckung des Geldes einstehen muss.

Christina von Braun ist Professorin fu¨r Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität in Berlin, Autorin und Filmemacherin. Im April 2012 erschien im Aufbau-Verlag ihr neuestes Buch „Der Preis des Geldes. Eine Kulturgeschichte“.

Ort: Schauspiel Frankfurt, Chagallsaal, Willy-Brandt-Platz
Eintritt frei
 
19 Uhr
Krise und Aufbruch. Die Wirtschaft der Goethe-Zeit
Vortrag von Werner Plumpe
Commerzbank, Vortragssaal 49. OG 

Goethes Lebenszeit umfasst einen der wichtigsten Abschnitte der ju¨ngeren Geschichte: die Zeit der Industriellen Revolution. Diese ging in den 1770er Jahren von England aus und erfasste nach und nach auch den europäischen Kontinent. Mit ihr endeten jahrhundertealte Lebensweisen und fanden unwiderruflich ein Ende. Geld und Maschinen spielten eine immer größere Rolle. Der Rhythmus des Lebens änderte sich – der Pulsschlag der Wirtschaft wurde stählern, mechanisch, schnell, unaufhörlich. Gleichwohl war die Trauer u¨ber den Untergang der alten Welt begrenzt, zu sehr war sie von Armut und Elend geprägt. Der Wandel war jedoch von Krisen, Zerstörung und Elend ebenso begleitet, wie er Aufbruch und neue Hoffnung kannte.

Werner Plumpe ist Professor fu¨r Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Goethe-Universität Frankfurt.

Ort: Commerzbank, Vortragssaal 49. Etage, Kaiserplatz 1
Eintritt frei. Anmeldung erforderlich unter
anmeldung@goethehaus-frankfurt.de oder Tel. 069/13880-0
Einlass ab 18.30 Uhr nur mit Personalausweis
Veranstaltung des Frankfurter Goethe-Hauses / Freies Deutsches Hochstift in Kooperation mit der Commerzbank