Adlerwerke

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Die Adlerwerke, ursprünglich Heinrich Kleyer AG, produzierten zunächst Fahrräder. 1889 bezog Kleyer sein Werk im Gallusviertel in Frankfurt und ließ dort eine für damalige Verhältnisse vorbildliche Fabrik entstehen. Nachdem Kleyer mit der Produktion von Schreibmaschinen ebenso erfolgreich war wie mit Fahrrädern, begann er um die Jahrhundertwende mit dem Automobilbau. Bereits 1914 ist jeder fünfte zugelassene Wagen in Deutschland ein Automobil aus den Adlerwerken. Aus Amerika kommt die Idee, einen preiswerten Serienwagen zu entwickeln.

Das Ford T-Modell hat den Automarkt revolutioniert. Duzende Autobauer gehen Pleite oder werden verkauft. Die Adler-Werke versuchen zu reagieren. Sie entwickeln einen Großserien-Wagen, der 1927 als Modell Standard 6 auf den Markt kommt. Es ist der erste deutsche Serienwagen mit Ganzstahlkarosserie, hydraulischer Vierradbremse und mit Teilen aus Leichtmetall, statt Grauguss und Schmiedeeisen, ein Meilenstein im Autobau. Der Serien-Wagen wird zur Baureihe ausgebaut.

Gegen Ende der Zwanziger Jahre gelingt es den Adlerwerken, zwei große Coups zu landen, die der Fabrik weltweite Presse bringen werden: Die Tochter des Industriellen Hugo Stinnes umrundet die Welt im Standard 6 und der Direktor des Dessauer Bauhauses Walter Gropius wird dafür gewonnen, die Karosserie des Standard 8 zu entwerfen. Der Wagen wird zu einem finanziellen Misserfolg, aber die Werbewirksamkeit ist umso größer.

Der Standard 8 wird international beachtet und findet sich in sämtlichen Gazetten und Illustrierten wieder. Er verhilft den Adler-Werken zu weltweiter Bekanntheit. Walter Gropius entwirft auch den Adler mit ausgebreiteten Schwingen, der seit 1930 auf den Kühlerhauben der Adlerautos stand und Bestandteil des Adler-Logos war. Die dreißiger Jahre sind der Höhepunkt des Automobilbaus bei Adler. Der zweite Weltkrieg beendet diese Blütezeit. Der Vorstand der Adlerwerke beschließt, den Autobau aufzugeben und 1958 wird auch der Motorradbau endgültig eingestellt. 1969 werden die Adlerwerke an die amerikanische Litton-Industries INC verkauft.