Karfunkel-Preis, Foto: Katrin Schander
Der Verein Paradiesvogel erhielt den Karfunkel-Preis 2023
Der Frankfurter Preis für Theater für Junges Publikum Karfunkel ging 2023 an den Verein „Paradiesvogel – Frankfurter Modell der eigenständigen Theater für junges Publikum".
„Eine würdige Entscheidung der Jury“, freute sich Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Dr. Ina Hartwig über den mittlerweile 14. Preisträger und führte weiter aus: „Dem Verein Paradiesvogel gebührt im kulturellen Leben unserer Stadt eine Sonderstellung: er verbindet künstlerischen Anspruch mit kulturpolitischer Intervention. Er gibt der Vielfalt der freien Kinder- und Jugendtheater eine kraftvolle Stimme. Seit Jahren unterstützt Paradiesvogel das Vorhaben, ein Kinder- und Jugendtheater im Zoogesellschaftshaus einzurichten. Einen Ort für alle Kinder, den sie sich zu eigen machen können. Paradiesvogel bringt die Ideen der freien Szene und von Kindern und Jugendlichen in den Planungsprozess ein und ist fester Teil des Teams.“
Der Jury unter Vorsitz von Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig gehörten an Eva-Maria Magel (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Nadja Blickle (Starke Stücke Festival), Nikola Schellmann (Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland) und Johanna Kiesel (Kulturamt Eschborn). In der Begründung des fünfköpfigen Auswahlgremiums hieß es: „Seit seiner Gründung im September 2019 setzt sich das Bündnis dafür ein, die Interessen der vielfältigen Frankfurter Theaterlandschaft für Kinder und Jugendliche zu bündeln, die bislang von freien Gruppen und Einzelkünstler:innen getragen wird. Informelle Verbindungen sind durch Paradiesvogel zu einem strategischen Netzwerk ausgebaut worden, das sich als Sachwalter der Darstellenden Künste für Junges Publikum in der Stadt und darüber hinaus versteht."
Niedrigschwellig und in die Breite zu spielen, ein steter Dialog mit Kindern und Jugendlichen, Teilhabe und Diversität als Handlungsprinzipien einen die Allianz, die das Ziel hat „einem noch breiteren Publikum noch bessere Stücke“ zugänglich zu machen. So ist ein Austausch entstanden, der Solidarität und gemeinsames Potenzial über Konkurrenz stellt. Das Bündnis vereint ältere und jüngere Künstler:innen, sehr unterschiedliche Spielarten und Arbeitsweisen. Dieses neue Miteinander wurde gegründet aus dem Bestreben heraus, in der Planung eines künftigen städtischen Kinder-und Jugendtheaters im Zoogesellschaftshaus die freie Theaterszene für junges Publikum zu repräsentieren.
Mit einem Positionspapier hat der Verein unter Vorsitz von Fiona Louis, Sarah Kortmann und Célestine Hennermann, im März 2021 seine Ziele für eine zukunftsfähige Theaterlandschaft in Frankfurt formuliert. Seither ist er auch Teil der städtischen Planungsgruppen für das Kinder- und Jugendtheater, das entstehen soll. Ziel ist nicht nur die gemeinsame künstlerische und strategische Weiterentwicklung, sondern auch, der freien Szene eine starke Stimme als Mit-Planerin und künftige Akteurin in einem Theater im Zoogesellschaftshaus zu geben.
Mit den derzeitigen Mitgliedern Figurentheater Eigentlich, HELLA LUX, Hennermanns Horde, hirsch&Co., imaginarycompany, Kortmann & Konsorten, MONSTRA, PINSKER+BERNHARDT, TheaterGrueneSosse, Theaterhaus Ensemble, Theater La Senty Menti, theaterperipherie und teatrosanto sind trotz der Widrigkeiten der Pandemie gemeinsame Paradiesvogel-Festspiele im Zoogesellschaftshaus entstanden, die beispielhaft zeigen sollen, wie es als zentraler Ort des Kinder- und Jugendtheaters funktionieren könnte.