„Falsche Anatomie“ und „Pech“ lauteten die Erklärungen, die Shala Miller für ihre wiederkehrenden Eierstocktorsionen erhielt. Anfang dieses Jahres musste sich die Künstlerin wegen ihrer dritten Ovarialtorsion einer Notoperation unterziehen – verzweifelt darauf bedacht, zu verstehen, warum sich ihre inneren Organe bis zum Tod (ihr rechter Eierstock im Jahr 2003) oder bis zum Beinahe-Tod (ihr linker im Jahr 2025) verdrehen. Miller betrachtet ihre Narben als Leitsterne, verbunden mit einer doppelten Hoffnung: erstens, um das innere Unbehagen zu lindern, und zweitens, um sich aus der Isolation zu befreien, in die das US-amerikanische Gesundheitssystem Schwarze weiblich gelesene Körper zwingt.
Für die Ausstellung im ZOLLAMT MMK schafft Shala Miller (* 1993) eine neue, raumgreifende Arbeit, es ist weltweit ihre erste institutionelle Einzelausstellung.