
Die Kulturdezernentin
Dr. Ina Hartwig
PRESSEINFORMATION
11.11.2025
„Es kommt Leben auf den Kulturcampus Bockenheim“
Frankfurt bekommt ein neues, kulturelles Zentrum – den Kulturcampus im Stadtteil Bockenheim. Ein Stadtentwicklungsprojekt mit Strahlkraft für Hessens gesamte Kulturlandschaft. Welche Potenziale hier schlummern, offenbart nun die Zwischennutzung der Schirn Kunsthalle in der ehemaligen Dondorf Druckerei. Mit einem Kurzfilm informiert das Dezernat Kultur und Wissenschaft über den aktuellen Stand. Träger und Akteure des Kulturcampus erläutern darin ihre Erwartungen und Hoffnungen.
Gute Perspektive für die HfMDK
Hessens Wissenschaftsminister Timon Gremmels, in dessen Zuständigkeit die Dondorf-Druckerei liegt, freut sich, „dass mit dem Umzug der Schirn vom Römer in die Interimsstädte der Dondorfschen Druckerei nun endlich Leben auf den Kulturcampus kommt.“ Sein Ministerium bereite den nächsten großen Schritt intensiv vor. Die Hochschule für Musik und darstellende Kunst, HfMDK, soll in den 2030er-Jahren hier angesiedelt werden. „Wir sind mitten in den Planungen und das ist für diese Hochschule eine wichtige, eine gute Perspektive. Ich freue mich darauf und wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass das möglichst schnell umgesetzt wird“, sagt Minister Gremmels.
Im März dieses Jahres hatte das Land Hessen gemeinsam mit der Stadt Frankfurt die Zukunftspläne für das Areal rund um die Bockenheimer Warte vorgestellt. Sie sehen vor, dass auf dem Kulturcampus sowohl die HfMDK mit drei Gebäuden, als auch ein neues Gebäude für das Frankfurt LAB entstehen sollen. „Ein einheitlicher Bau ist aus Platzgründen nicht realisierbar“, erläutert Minister Gremmels und sagt: „Diese Lösung ist zwischen Stadt, Land und Hochschule abgestimmt worden. Sie ist unter den gegebenen Umständen die einzig sinnvoll mögliche Variante. Und zwar unabhängig von der Entscheidung der Stadt, ob das Juridicum abgerissen wird oder nicht.“
Schirn Kunsthalle in Dondorf-Druckerei macht den Start auf dem Kulturcampus
Die Kunsthalle Schirn ist jetzt der Auftakt und Türöffner, für alles was in den nächsten Jahren auf dem gesamten Kulturcampus passieren soll. Mit ihren Ausstellungen, mit ihren kunstpädagogischen Programmen entsteht ein neuer kultureller Anker für den Stadtteil Bockenheim.
Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, sagt: „Wir sind In Frankfurt für das Engagement des Landes und von Minister Gremmels sehr dankbar. Damit ergibt sich die Perspektive, dass gestaltetes Leben auf den Campus kommt.“ Die Schirn, ist Hartwig überzeugt, werde zusammen mit den Initiativen vor Ort, die auch in dem Gebäude unterkommen, „eine unglaubliche kulturelle Energie erzeugen, aber auch eine Gemeinschaftlichkeit, die diesem Stadtteil sehr gut bekommt“.
Schirn-Direktor Sebastian Baden ist glücklich, dass für die Zeit der Sanierung des Hauptgebäudes am Römerberg, ein Quartier gefunden werden konnte. „Mit nun zwei Ausstellungen parallel, haben wir die Möglichkeit dieses ganze Gebäudeareal wiederzubeleben. Wir bringen Menschen zusammen, die sich für Kultur engagieren und damit schaffen wir ein wunderbares Hybridkonstrukt, das für diese Stadt unglaublich wertvoll ist. Bei unserer Auftaktveranstaltung mit Sascha Walz und Meute war bereits zu sehen, wie die ganze Stadt mitzieht“, sagt Baden.
Hauptakteur auf dem Kulturcampus wird die HfMDK sein. Der derzeitige Standort an der Eschersheimer Landstraße wurde einst für 550 Studierende gebaut; derzeit sind es 960. Die Hochschule ist sehr gut ausgestattet für die klassische Musik. Dagegen fehlen Räume für die Darstellenden Künste. Auf dem Kulturcampus sollen zukünftig Wissenschaft und alle drei Kunstgattungen – Musik, Tanz und Theater – in angemessener Art und Weise Platz finden.
Nähe schafft kreatives Miteinander – wie ein zweites Museumsufer
Neben der HfMDK werden auf dem Kulturcampus eine ganze Reihe weiterer Kulturinstitutionen und -Einrichtungen präsent sein beziehungsweise sind es schon: das Frankfurt LAB, Vision 31, das Offene Haus der Kulturen, das Institut für Sozialforschung, Senckenberg, mit Stiftung, Museum und den Forschungseinrichtungen, die Jüdische Akademie, die Bühnen der Stadt Frankfurt mit dem Bockenheimer Depot und die Universitäts-Bibliothek. Aufgereiht, wie an einer Perlenkette – da liegt der Vergleich mit dem Museumsufer nah. Synergien und Kollaborationen zwischen den verschiedenen Akteuren auf dem Kulturcampus werden möglich.
Vom interdisziplinären Arbeiten möchte auch das Frankfurt LAB, heute noch im Gallus ansässig, zukünftig profitieren. Philipp Schulte, Vorstandsvorsitzender der Experimentalbühne, sagt: „Es geht einerseits darum, sichtbar zu sein in der Stadt und um ein besseres gemeinsames Arbeiten nach außen, auch in die Stadtbevölkerung hinein. Aber es geht vor allem auch um besser verzahnte Abläufe und Prozesse der Partner untereinander.“ Partner, zu denen auch die Dresden Frankfurt Dance Company oder das Ensemble Modern gehören.
Ein lebendiges Quartier entsteht mit vielfältiger Nutzung von Wohnen bis Kultur
Außerdem sollen auf dem Campus in Frankfurt dringend benötigte Wohnungen gebaut werden. Planungsdezernent Marcus Gwechenberger ist wichtig, dass mit dem Kulturcampus ein lebendiges Quartier entsteht, in dem verschiedene Nutzungen gut miteinander kombiniert werden. „Der Frankfurter Kulturcampus hat das Potenzial, zu einem besonderen Ort zu werden. Wichtig ist, dass alte und neue Gebäude gut miteinander kombiniert werden. So kann eine Nutzungsmischung aus Wohnen, Arbeiten, Bildung und Kultur entstehen, wie wir sie bisher noch nicht in Frankfurt kennen. Als wichtige Treffpunkte schaffen wir auch neue Stadtteilparks und gestalten den Platz rund um die Bockenheimer Warte neu. Damit erhalten das Westend und Bockenheim eine gemeinsame Mitte“, sagt Gwechenberger.
Damit soll es bald losgehen, zum Beispiel in der alten Kunstbibliothek auf dem Campus, gelegen zwischen Studierendenhaus und Juridicum. Langfristig soll die Kunstbibliothek dem Frankfurt LAB weichen. Bis dahin wird sie zwischengenutzt. Rund 800 Personen finden hier Raum: Für Kino, für Konzerte, für Workshops. Verantwortet von der Initiative Vision 31, einem weiteren, zentralen Akteur, auf dem Kulturcampus. Tim Schuster von der Initiative Vision 31 sagt: „Mit Vision 31 in der Kunstbibliothek wird ein Ort geschaffen, der praktisch eine Art Keimzelle des zukünftigen Kulturcampus ist. Dort kommen Institutionen zusammen, die in Zukunft auch den Kulturcampus beleben sollen. Zusammen mit Künstlerinnen und Künstlern, mit sozialen Initiativen, mit soziokulturellen Initiativen.“ Aus der alten Kunstbibliothek der Goethe-Universität wird mit Vision 31, voraussichtlich für die nächsten fünf Jahre, eine Interims-Veranstaltungsstätte. Die Ertüchtigungsarbeiten sollen Anfang 2026 beginnen.
Der Kurzfilm über den Kulturcampus ist unter Kulturcampus Bockenheim startet zu finden.
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