
Die Kulturdezernentin
Dr. Ina Hartwig
PRESSEINFORMATION
03.04.2025
Große Resonanz auf umfangreiches Programm zu 80 Jahre Todesmarsch und Gedenken an KZ „Katzbach“
Das umfangreiche Veranstaltungsprogramm rund um den Gedenktag „80 Jahre Todesmarsch“ vom KZ „Katzbach“ wurde sehr gut angenommen. Alle Veranstaltungen die im März 2025 entlang der Orte und Kommunen der ehemaligen Todesmarsch-Route zwischen Frankfurt und Hünfeld stattgefunden haben, waren durchgängig gut besucht. Es gab Lesungen, Workshops, Performances und Gedenkveranstaltungen. Allein in Frankfurt kamen insgesamt über 1600 Menschen zu insgesamt 13 Veranstaltungen. Mittelpunkt der Feierlichkeiten war die zentrale Gedenkveranstaltung in der Paulskirche am 24. März, zu der rund 600 Besuchende und Familienangehörige von Opfern aus aller Welt kamen. Die dazugehörige Ausstellung in der Paulskirche wurde laut inzwischen schätzungsweise von über 2000 Menschen angeschaut.
„Ich freue mich sehr über diese große Resonanz und darüber, dass dieses wichtige Gedenken an die Ereignisse vor 80 Jahren so tiefgängig aufgearbeitet wurde. Es gab viele interessante und hintergründige Veranstaltungen und ein enormes Medienecho. Das zeigt auch, dass die Kommunen intensiv mitgearbeitet haben und das Gedenken an dieses dunkle Kapitel in unserer Geschichte endlich auch hier vor Ort in Frankfurt und Hessen und in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist“, freut sich Frankfurt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Dr. Ina Hartwig.
Das Dezernat für Kultur und Wissenschaft hat gemeinsam mit dem Geschichtsort Adlerwerke das kommunenübergreifende Veranstaltungsprogramm und die Gedenkfeierlichkeiten zum 80. Jahrestag initiiert und finanziert.
Einen Monat lang gab es zwischen Frankfurt und Hünfeld Lesungen, Workshops, Gedenkveranstaltungen, Theater und mehr
Insgesamt 7 Orte und Kommunen entlang der ehemaligen Todesmarsch-Route haben sich an dem umfangreichen Programm beteiligt: Von Frankfurt über Maintal, Gelnhausen, Wächtersbach, Schlüchtern bis nach Fulda und Hünfeld. Und überall war der Zuspruch groß. Zu einem Abend im Bistum Fulda kamen 90 Zuhörerinnen und Zuhörer, was für eine solche Veranstaltung ungewöhnlich viel ist, freut sich Gunter Geiger, Direktor der Katholischen Akademie des Bistums Fulda: „Das Interesse war überwältigend. Ich habe selten eine so fundierte Diskussionsrunde erlebt. Gerade die älteren Menschen, die aus den Ortschaften entlang des Todesmarsches kommen, scheinen sich mit der Vergangenheit ihres Ortes endlich auseinanderzusetzen.“
Umfangreiche Medienberichterstattung und mehr Besucher
Die umfangreiche und fundierte Medienberichterstattung vorab, rund um den Gedenktag selbst und nach der großen Veranstaltung in der Paulskirche mit insgesamt mindestens 20 Artikeln, Radio- Fernsehberichten und Onlinetexten zeigte auch vor Ort Wirkung. So konnte der Geschichtsort Adlerwerke, der an das KZ „Katzbach“ und die Zwangsarbeit in den Adlerwerken erinnert, an seinem Tag der Offenen Tür mit rund 400 Besuchenden ein ungewohnt hohes Interesse verzeichnen. „Ein Mann kam extra aus Hünfeld, um sich den Geschichtsort anzuschauen, weil er über uns im Radio gehört hat. Wir bekommen jetzt auch vermehrt Anfragen von Einzelpersonen und Schulklassen, die uns besuchen möchten. Und die Zahl unser Follower auf Instagram ist in den letzten Wochen enorm gestiegen. Es freut uns sehr, dass das Thema jetzt eine solche Aufmerksamkeit erfährt und würdigt unsere langjährige Arbeit“, sagt Thomas Altmeyer, Leiter des Geschichtsorts Adlerwerke und des Studienkreises Deutscher Widerstand 1933-1945.
Angehörige von Opfern aus aller Welt froh über großes öffentliches Interesse
Rund 20 Angehörige von Opfern des KZ „Katzbach“ waren für die Gedenkfeierlichkeiten aus aller Welt angereist, um in Frankfurt mit dabei zu sein. Jennifer Hauwert-Swistak aus Melbourne in Australien hat einen der weitesten Wege auf sich genommen. Sie ist die Tochter des Überlebenden Zygmunt Świstak, ihr Onkel wurde im KZ „Katzbach“ ermordet, ihr Großvater hat den Todesmarsch nicht überlebt. Sie war für mehrere Tage in Frankfurt, hat den Medien Interviews gegeben, war bei der Einweihung der neuen Gedenkstele auf dem Hauptfriedhof dabei, hat bei der zentralen Gedenkfeier in der Paulskirche gesprochen und zwei Tage später im Geschichtsort Adlerwerke ihre Geschichte und die ihrer Familie vor Publikum erzählt. „Ich bin wirklich froh und bewegt, dass es so viele Menschen hier in Frankfurt und Hessen gibt, denen es offensichtlich nicht egal ist, was passiert ist, die daran interessiert sind und sich darum kümmern, dass es nicht in Vergessenheit gerät. Das hätte meinem Vater gut gefallen. Ich bin froh, dass ich nach Frankfurt gereist bin, hier für ihn gesprochen habe und das miterleben konnte“, so Jennifer Hauwert-Swistak.
Wer Interesse an der Geschichte des KZ „Katzbach“ im Frankfurter Gallus hat, kann sich an den Geschichtsort Adlerwerke wenden. Hier können auch Führungen für Schulklassen und für andere Gruppen gebucht werden:
https://geschichtsort-adlerwerke.de
Unterstützt werden kann die Arbeit dieser Gedenk- und Bildungsstätte durch ehrenamtliche Mitarbeit, durch Spenden oder eine Mitgliedschaft im Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 e.V., der den Geschichtsort Adlerwerke betreibt und verantwortet.
https://widerstand-1933-1945.de
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