Frankfurter Lyriktage 2015

 

10. bis 20. Juni
Frankfurter Lyriktage 2015

Zu den Glücksfällen der deutschsprachigen Literatur gehört die Lyrik dieser Jahre. Sie zeugt von einer Kunst auf der Höhe der Zeit, die in wenigen Versen die Welt neu sehen lehrt. Gedichte schöpfen aus einem unendlichen Reservoir an Bildern, Rhythmen und Klängen – und sind doch mehr als virtuose Sprachspiele. Sie erkunden intensiv und extensiv unsere Wirklichkeit: die der Menschen, aber auch die der Dinge, Tiere, Pflanzen und Landschaften. Gedichte folgen mehr denn je den Spuren der Zeit und scheuen weder Irritationen noch Verschiebungen, um eine Magie zweiter Ordnung zu erzeugen. Ihre Widerständigkeit gegen große Gefühle, Ideen und abstrakte Begriffe zeigt sich dort am stärksten, wo sie ihr eigenes System ausbilden: „Der Dichter betont stets – er erzeugt den Schall, den Klaps, den Knacks im Holz, den Rausch, das Rauschen in den Wipfeln“, so Thomas Kling. Keiner wusste deshalb auch besser als er, dass die Poesie dort am stärksten wirkt, wo sie laut gelesen wird. Die Frankfurter Lyriktage des Jahres 2015 versammeln bedeutende Stimmen der deutschsprachigen (und internationalen) Gegenwartslyrik – Stimmen, die dafür stehen, die Poesie formal wie gedanklich voranzubringen. Dass wir auf ein Motto verzichtet haben, öffnet den Raum für unterschiedliche Veranstaltungen, die jeweils einen eigenen Schwerpunkt setzen. Die Lyrikszene ist so vielschichtig und vielstimmig wie lange nicht mehr. Um ihr eine Bühne zu geben, veranstalten wir die Frankfurter Lyriktage 2015.