18.30 Uhr
Olga Grjasnowa
Der Russe ist einer, der Birken liebt
Moderation Zsuzsa Bánk
Mascha, die Hauptfigur aus Grjasnowas erstem Roman, ist eine Heldin neuen Typs. Seit ihrer Kindheit lebt sie in Deutschland, doch ihre Wurzeln liegen in Asarbeidschan. Als Kind russischer Einwanderer hat sie einen schärferen Blick auf unsere Gesellschaft als alle, die in den Wohlstandsoasen einer deutschen Reihenhaussiedlung groß wurden. Obwohl ehrgeizig und erfolgreich, wird sie die Dämonen des kaukasischen Bürgerkriegs nicht los. Als ihr Geliebter an den Spätfolgen einer Verletzung stirbt, brechen die Kindheits-Traumata wieder auf; sie flieht nach Israel.
Grjasnowa hat mit „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ einen Debütroman voller Wut und Leidenschaft geschrieben, in dem die „neue deutsche Frau“ (F.A.Z.) eine ebenso ungeschönte wie berührende Stimme findet.
Die Veranstaltung wird aus Mitteln des Förderprogramms Grenzgänger der Robert Bosch Stiftung unterstützt.
literaTurm 2012 dankt Morgan, Lewis & Bockius LLP für die schönen Räumlichkeiten.
Ort OpernTurm, Morgan, Lewis & Bockius LLP, Bockenheimer Landstraße 2–4, Frankfurt am Main
Eintritt 9 / 6 Euro
Anfahrt U 6/7 (Alte Oper), alle S-Bahnen außer S7 (Taunusanlage)
18.30 Uhr
Andreas Altmann
Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend
Moderation Arno Orzessek
Andreas Altmann beschreibt in seinem neuen Buch vor allem ein Gefühl: das Gefühl tiefsten Hasses in einer Kinderseele. Hass auf seinen sadistischen Vater. Hass auf die Scheinheiligkeit der Lehrer und der Religion. Und Hass auf seine schwache Mutter, die die Kinder beim prügelnden Vater zurücklässt, aus Angst gegen ihn aufzubegehren. Das Buch ist eine Abrechnung. In drastischen Worten erzählt Altmann die Geschichte seiner Jugend im sogenannten Gnadenort Altötting, den eines ganz sicher ausmacht: die fundamentale Abwesenheit von Gnade.
literaTurm 2012 dankt Allen & Overy LLP für die schönen Räumlichkeiten.
Ort Haus am OpernTurm, Allen & Overy LLP, Bockenheimer Landstraße 2, Frankfurt am Main
Eintritt 9 / 6 Euro
Anfahrt U 6/7 (Alte Oper), alle S-Bahnen außer S 7 (Taunusanlage)
20 Uhr
Marcel Beyer
Putins Briefkasten. Acht Recherchen
Moderation Jörg Döring
Ein Stilllebengemälde, auf dem nichts weiter zu sehen ist als ein „Tisch mit einem Brötchen darauf, einem großen Glas und einem Zinnteller“ – ähnlich bescheiden wirken auch die sonstigen „Recherchen“ Beyers auf den ersten Blick. Seine Skizzen über Orte, historische Ereignisse und Figuren, über Bücher und Gemälde vereinen sich aber in der Meisterschaft, das weit Entfernte ebenso wie das Naheliegende in einer Art „heißen Distanz“ erzählbar zu machen, so wie es das Stilllebengemälde vermochte: das Dargestellte wird greifbar im unmittelbar erlebbaren Jetzt, im Augenblick des Erzählens. Beyer notiert, er „arbeite vom Rand her“. Dabei trifft er mitten ins Mark.
literaTurm 2012 dankt Morgan, Lewis & Bockius LLP für die schönen Räumlichkeiten.
Ort OpernTurm, Morgan, Lewis & Bockius LLP, Bockenheimer Landstraße 2–4, Frankfurt am Main
Eintritt 9 / 6 Euro
Anfahrt U 6/7 (Alte Oper), alle S-Bahnen außer S 7 (Taunusanlage)
20 Uhr
John Banville
Unendlichkeiten
Moderation Marion Löhndorf
Deutsche Lesung Jochen Nix
In einem abgelegenen Landhaus in Arden hat sich die Familie Godleys um ihr sterbendes Oberhaupt Adam versammelt. Und Hermes, der Götterbote, kommentiert als Erzähler das irdische Geschehen mit der ironischen Distanz, die einem Gott gebührt, der die menschlichen Regungen und Befindlichkeiten von seiner Wolke aus betrachtet.
Ironisch und witzig schreibt der sprachgewaltige Banville über die Anwesenheit der Götter, die in das Weltgeschehen teils boshaft, teils korrigierend eingreifen und die menschlichen Gefühle als das betrachten, was sie sind: Nichtigkeiten und Unterhaltsamkeiten auf dem großen Spielplan des Olymp.
literaTurm 2012 dankt Allen & Overy LLP für die schönen Räumlichkeiten.
Lesung und Gespräch in englischer Sprache. Das Gespräch fasst die Moderatorin im Deutschen zusammen.
Ort Haus am OpernTurm, Allen & Overy LLP, Bockenheimer Landstraße 2, Frankfurt am Main
Eintritt 9 / 6 Euro
Anfahrt U 6/7 (Alte Oper), alle S-Bahnen außer S 7 (Taunusanlage)