In der neuen Ausstellung von Katja Jüttemann wird ein Wetterphänomen zu einem Gleichnis des Sehens. Von einem Whiteout spricht man, wenn sich im Polargebiet oder im Hochgebirge bei Extremwetter Schnee und Nebel so verbinden, dass vor lauter Weiß kein Horizont mehr zu erkennen ist. Dieser Zustand nimmt einem häufig die Orientierung. Man sieht das Weiß und sonst nur schemenhafte Umrisse der Umgebung. So entsteht ein Gefühl, sich in einem endlosen, leeren Raum zu befinden. Für Katja Jüttemann ist dieser Zustand mehr als nur ein meteorologisches Ereignis – es steht exemplarisch für die Wahrnehmung der Welt. Das Gehirn setzt aus dem Unvollständigen und Bruchstückhaften oft fragmentierte und unscharfe Bilder zusammen. Die neuen Werke von Katja Jüttemann, die von einem teils undurchdringlichen Weiß geprägt sind, setzen dieses Phänomen fotografisch, malerisch und grafisch um.