Hjördis Baacke und Jörg Ernert spielen mit der Assoziationsfähigkeit menschlicher Bildwahrnehmung. Ihre Gemälde erscheinen auf ersten Blick skizzenhaft und gewinnen bei näherer Betrachtung frappierende Tiefe.
Hjördis Baacke (*1980) fängt atmosphärische Stimmungen ein. Ihre Bilder bewegen sich zwischen Freiheit und minimalistischer Beschränkung. Baackes flirrend gemalte Waldstücke entwickeln eine geheimnisvolle Anziehungskraft. Die auf ersten Blick reduzierten Szenerien erweisen sich als feine, präzise Charakterisierungen der dargestellten Orte. Wälder sind Individuen, und Hjördis Baacke porträtiert sie gleichsam, sie setzt ihre Eigenheiten empathisch ins Bild.
Jörg Ernert (*1974) ist ein malerischer Freigeist, der Jazzer unter den Künstlern der neuen Leipziger Schule. Sein bevorzugtes Interesse gilt der Frage, wie weit Abstraktion gehen kann, wenn der Gegenstand noch erkennbar bleiben soll, auf welche Weise Reduktion das Bild bereichert. Seine aktuellen Werke verarbeiten eine Schiffspassage, die freien Räume auf See und die klaustrophoben Situationen der großen Stadt am Ziel der Reise. Seit 2012 bekleidet Jörg Ernert eine Professur an der HGB Leipzig.