"Toni Schmale - opferblech" vom 17. Mai bis 21. Juli 2024 in der basis

 

Kann man durch Objekte lernen, Körper anders wahrzunehmen? Das ist eine der Fragen, die Toni Schmales umfassende Einzelausstellung bei basis e. V. beschäftigen. Eine Auswahl bereits bestehender sowie eigens für die Ausstellung produzierter Arbeiten laden dazu ein, gesellschaftliche und vergeschlechtlichte Formungs- und Übergangsprozesse zu reflektieren. Was uns die großformatigen Stahlskulpturen über sich und uns selbst verraten, liegt maßgeblich bei den Betrachtenden. Als hochästhetische und handwerklich perfektionierte Formen lassen sie sich ebenso gut lesen wie als reflexive Elemente, die die Betrachtenden mit deren eigener Körperlichkeit konfrontieren.

Der Titel der Ausstellung opferblech bezeichnet in der Stahlindustrie ein Metallblech, das eingesetzt wird, um unerwünschte Druckstellen und Verformungen, die im Biege- oder Formungsprozess eines Stahlobjekts entstehen können, zu vermeiden. Indem es zwischen Presse und Objekt gelegt wird, schreiben sich all die Schläge und Stöße, Macken und Kanten, die Kollateralschäden, die im Formungsprozess geschehen, in das Blech ein. Auf diese Weise wird es „geopfert“ und erhält dabei eine neue und individuelle Form, die gleichzeitig den funktionalen Übergang von Material zu Industrieprodukt bezeugt. Das Opferblech ist die Bedingung für die Produktion einer vermeintlich perfekten Form.

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