Preisträger 2011: TheaterGrueneSosse Junges Ensemble

 

TheaterGrueneSosse und sein Junges Ensemble erhielt den Frankfurter Kinder- und Jugendtheaterpreis „Karfunkel 2011“

Ungefähr ein Jahr nach der Einführung des Kinder- und Jugendtheaterpreises der Stadt Frankfurt, „Karfunkel“ und seiner ersten Vergabe tagte die verantwortliche Jury unter der Leitung des damaligen Kulturdezernenten Prof. Dr. Felix Semmelroth. Mit dem Preis ausgezeichnet wurde das TheaterGrueneSosse – Junges Ensemble für das Stück „Testosteron“. Die Verleihung des mit 10.000 Euro dotierten Preises und die damit verbundene Übergabe der Preisfigur war in das Rahmenprogramm des Kinder- und Jugendtheater-Festivals Starke Stücke eingebettet.

Der Jury für die Vergabe des Frankfurter Kinder- und Jugendtheaterpreises gehörten Dr. Cornelia-Katrin von Plottnitz, Stadträtin, Eva-Maria Magel, FAZ, Henning Fangauf, Stellv. Leiter des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik Deutschland, Prof. Hanno Ewers, Leiter des Institutes für Kinder- und Jugendbuchforschung an der Johann Wolfgang Goethe-Universität und Prof. Dr. Semmelroth als Vorsitzender an.

„In diesem Jahr zeichnen wir mit „Karfunkel“ nicht nur eine Inszenierung aus, sondern insbesondere die Projektarbeit des Theaters Gruene Sosse mit seinem „Jungen Ensemble“. Die Inszenierung von „Testosteron“ ist dabei beispielhaft.“, so die Jury. Seit Jahren ist das Junge Ensemble ein essentieller Bestandteil der künstlerischen Arbeit des Theaters Gruene Sosse, wobei die Besetzung je nach Thematik und Jahrgang variiert.

„Das Junge Ensemble der Gruenen Sosse schafft es immer wieder, junge Menschen ganz direkt anzusprechen. Dabei sind nicht nur die Themen unmittelbar aus der Lebenswirklichkeit der jungen Zuschauerinnen und Zuschauer entnommen; ganz entscheidend für die Qualität ist die Arbeitsweise des Ensembles“; hoben die Jury-Mitglieder hervor. Die Dialoge und die collagenhafte Bildabfolge sind durch die Arbeit mit den jungen Darstellern entstanden und beruhen auf deren eigenen Aussagen und Improvisationen. Dadurch entstehe eine hohe Authentizität und das jugendliche Publikum könne sich direkter und einfacher mit dem Dargestellten identifizieren. Eine unmittelbare Beschäftigung mit Fragestellungen der Jugendlichen und die Entwicklung des Stücks aus deren Interessen heraus, zeichne die Arbeit des Theaters Gruene Sosse in besonderer Weise aus.

Prof. Dr. Semmelroth unterstrich diese Argumentation: „Dem Ensemble gelingt es, die Probleme erwachsen werdender junger Männer modern und einfallsreich auf die Bühne zu bringen. Psychische und physische Veränderungen werden dabei nicht nüchtern in Erklärungsmuster gepresst oder tabuisiert, sondern auf ansprechende Art präsentiert. Es ist spürbar, wie dadurch gleichermaßen Jungen und Mädchen direkt angesprochen und erreicht werden.“ In Darstellung, Choreographie und Musik wurden verschiedene Stilmittel – ebenfalls auf Anregung der jungen Ensemblemitglieder – verwendet und damit wieder die Lebenswelt der Jugendlichen direkt aufgegriffen. „Nicht nur thematisch, sondern auch ästhetisch ist dies genau das richtige Theater für ein junges Publikum“, ist Prof. Dr. Semmelroth überzeugt.