Design in und aus Frankfurt und Rhein-Main

 

Seit dem Beginn der Industrialisierung spielten Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet eine weltweit bedeutende Rolle: von der Darmstädter Künstlerkolonie Mathildenhöhe, über Michael Thonet, den Pionier der Möbel-Massenproduktion, zu den Frankfurter Adlerwerken, die bereits 1914 ein Fünftel aller deutschen Autos lieferten.

1925 verpflichtet Frankfurt Ernst May als Baudezernent, die von ihm und Ferdinand Kramer konzipierten Siedlungen des »Neuen Frankfurt« gehen ebenso in die Annalen der Designgeschichte ein, wie das zeitgleich entstandene Urmodell der Einbauküche von Grete Schütte-Lihotzky. Nach dem Krieg besann man sich wieder auf diese Vorkriegs-Moderne, weltweit geschätzt beispielsweise im geradlinigen Design der Kronberger Braun AG, deren Produktgestaltung 1955 Dieter Rams übernahm. In den 60er Jahren international herausragend: die Plakate des Graphik-Designers Gunter Rambow. Innovative Ausstellungskonzepte und ironisierende Produktentwürfe machen den Gestalter Volker Albus im Neuen deutschen Designs der 80er Jahre bekannt.

Von den siebziger Jahren an entstehen im Rhein-Main-Gebiet viele erfolgreiche Gestaltungsbüros, häufig gegründet von Absolventen der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und den Fachhochschulen Mainz, Wiesbaden und Darmstadt. Aber auch neue, designorientiert produzierende Betriebe wie »serien Raumleuchten« oder »e15« entstanden aus diesem Umfeld. Durch die Frankfurter Konsumgütermessen hat sich die Stadt zu einem wichtigen internationalen Treffpunkt für Designer und designorientierte Unternehmen entwickelt.

Fachübergreifende Projekte, wie die Veranstaltungsreihe »Design Horizonte« oder die »Luminale«, stehen für den Versuch Angewandte Kunst und Gestaltung in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext zu stellen. Während sich die aktive Design-Szene der Region ständig dynamisch weiterentwickelt, ist die Sammlung und wissenschaftliche Aufarbeitung von Geschichte und Entwicklung des Designs Aufgabe der Museen und Institutionen. Das »Museum  Angewandte Kunst« besitzt eine umfangreiche Designsammlung, als höchste nationale Designinstitution hat der »Rat für Formgebung« seinen Sitz in Frankfurt. Er verfügt außerdem über die größte Design-Bibliothek Deutschlands.

Gegründet im Jahr 2006 verfolgt Hessen Design e.V. als landesweit arbeitendes Kompetenzzentrum das Ziel Design in seiner sozialen, kulturellen und in seiner wirtschaftlichen Funktion transparent zu machen.