Stipendiatin 2011

 

Der Stipendiatin des Frankfurter Autorenstipendiums 2011 heißt Olga Martynova. Das Frankfurter Autorenstipendium ist zum dritten Mal vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main vergeben worden.

In der Begründung der Jury heißt es: „Olga Martynova arbeitet an einem vielversprechenden neuen Roman, der die Entwicklung eines Petersburger Freundeskreises mit bohèmehaften Zügen nach dem Ende der Sowjetzeit spiegelt. Der in deutscher Sprache geschriebene Roman erzählt mit einer eleganten Leichtigkeit von den Lebenswegen derjenigen Generation, die mit Anfang 20 die Wende erlebte. Er schildert die Spuren der moralischen Verwahrlosungen und der Dissidenz zu Sowjetzeiten sowie die Anpassung an den politischen und ökonomischen Umbruch. Mit dem Exposé hat Olga Martynova nicht nur ihren meisterlichen Umgang mit der deutschen Sprache bewiesen, sondern auch die subtile Beobachtung von Menschen, die ihre Eigenheiten und ihre Autonomie unabhängig von den äußeren Umständen zu wahren suchen. Ein Stoff, der die deutschsprachige Literatur bereichert.“

Die deutsch- und russischsprachige Lyrikerin, Essayistin und Prosaautorin Olga Martynova wurde 1962 in Dudinka (Gebiet Krasnojarsk) geboren und wuchs in Leningrad auf. In deutscher Sprache erschienen von ihr zuletzt die Gedichtbände „Rom liegt irgendwo in Russland“ (zusammen mit Jelena Schwarz, 2006) und „In der Zugluft Europas“. Ihr Roman „Sogar Papageien überleben uns“ wurde für den Deutschen Buchpreis 2010 nominiert. 2011 erschien die Essaysammlung „Zwischen den Tischen“ (zusammen mit Oleg Jurjew). Olga Martynova erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien. 2011 den Adalbert-von-Chamisso-Förderpreis und den Roswitha-Preis der Stadt Bad Gandersheim.