Ferdinand Kramer

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1925 wurde Ferdinand Kramer im an das Hochbauamt der Stadt Frankfurt am Main berufen, er arbeitete wie seine Kollegin Grete Schütte-Lihotzky in der Abteilung Typisierung und Planung. So wie Ernst May und andere für das Neue Bauen zuständig waren, waren Ferdinand Kramer, Grete Schütte-Lihotzky u.a. für das Neue Wohnen zuständig. Sie planten und entwarfen die Innenausstattung der Wohnungen bis hin zu Gebrauchsgegenständen. Vor allem Aspekte der Rationalisierung und Standardisierung von Produktionsprozessen flossen in ihre Arbeit ein. Kramers Entwurf des Volksofens (Kramerofen) stammt aus dieser Zeit, ebenso wie die so genannte Minimaltreppe. In der Zeit zwischen 1925 und 1930 war er an der Planung und Ausstattung der großen Siedlungskomplexe am Rande der Stadt beteiligt. Das Projekt, in dem sieben Frankfurter Trabantensiedlungen, darunter die Römerstadt, entstanden, diente der Behebung der kriegsbedingten Wohnungsnot und war weit über Frankfurt hinaus bekannt. Ein weiteres markantes Beispiel für Kramers Arbeit ist die Einrichtung von Musterwohnungen der Bauhaus-Meister Ludwig Mies van der Rohe und J.J.P. Oud auf der Werkbundausstellung am Weißenhof in Stuttgart 1927, der weltweit beachteten Schau zur Architektur der europäischen Avantgarde.

1937 wurde Kramer aus der Reichskammer der Bildenden Künste ausgeschlossen, eine Ausstellung seiner Arbeiten als »entartete Architektur« und ein Berufsverbot folgten. Nach seiner anschließenden Emigration in die USA, wo er vor allem Warenhäuser plante und realisierte, kehrte Kramer 1952 nach Deutschland zurück und wurde auf Empfehlung von Max Horkheimer zum Baudirektor für den Wiederaufbau der Universität Frankfurt berufen. Bis 1964 entwickelte und baute er 23 Institute und die Stadt- und Universitätsbibliothek. Kramer starb 1985 in Frankfurt am Main.

Einige Stücke der Möblierung der Hochschulbauten, die Kramer entwarf, sind in die Designsammlung der Bergischen Universität in Wuppertal eingegangen, die inzwischen über das größte Sammlungskonvolut von Objekten des Architekten und Designers Ferdinand Kramer verfügt.

Der Architekt und Designer Ferdinand Kramer wurde 1898 in Frankfurt am Main geboren. Eine der frühesten architektonischen Arbeiten Kramers, die dokumentiert wurde, ist eine Innenausstattung für den Frankfurter Hof 1924.

Mit seinen profillosen Theken, schwarzen Roßhaar-Bänken, aneinandergefügten Soffittenlampen und einer Uhr ohne Zahlen verursachte er einen solchen Aufruhr, dass der Stadtbaurat der Stadt Frankfurt Ernst May auf ihn aufmerksam wurde.

Heute werden nur noch vom Unternehmen e15 Möbelentwürfe von Ferdinand Kramer hergestellt.

Siehe auch:
e15