Haltestelle Musterschule U5

 

Architekten: KÖLLING ARCHITEKTEN BDA, Bad Vilbel/Frankfurt
Bauherr: VGF VerkehrsGesellschaft Frankfurt am Main mbH
Fläche: 4.100 qm
Fertigstellung: 2016
Standort: Frankfurt, Eckenheimer Landstrafle, Station Musterschule
Fotos: Moritz Bernoully Photography, www.moritzbernoully.com

Am 8. Oktober 2016 wurde in Frankfurt die Haltestelle Musterschule der Linie U5 in Betrieb genommen. Damit wurde das Ergebnis eines Realisierungswettbewerbs von 2010 umgesetzt, bei dem Kölling Architekten BDA für ihren Entwurf der 1. Preis zuerkannt wurde. Dieser Wettbewerbsentwurf basierte auf der Idee des fließenden Übergangs zwischen Gehweg und Bahnsteig, eine Idee, die auch während der Planungs- und Bauzeit die prägende Leitlinie blieb. Die Haltestelle ist daher nun integraler Bestandteil des Stadtraums, ohne als Barriere zu wirken. Die an dieser Stelle recht schmale und verkehrsreiche Eckenheimer Landstraße kann als durchgehender Raum von Fassade zu Fassade erlebt werden. Für wartende Fahrgäste ist die Haltestelle ein angenehmer und anregender Ort, für Anwohner ist sie zum selbstverständlichen Teil ihres aufgewerteten Wohnumfelds geworden.

Durch eine differenzierte Modellierung des gesamten Haltestellenbereichs wird die Bahnsteigplattform von allen Seiten zugänglich. Über die gesamte Länge kann sie über Stufen betreten werden; eine leicht in diese Stufen eingeschnittene, optisch kaum merklich in Längsrichtung geneigte Gehwegfläche ermöglicht zudem den barrierefreien Zugang des Bahnsteigs. Auf zusätzliche Rampen, Geländer und Absturzsicherungen konnte so weitgehend verzichtet werden. Der linear verlegte Pflasterbelag nimmt das Format, die Größe und die Richtung der Stufen auf und zeichnet die Hauptbewegungsrichtung nach. Die Wartehallen, die Lichtstelen mit integrierter Lautsprechertechnik und die weitere Bahnsteigmöblierung wurden platzsparend und zurückhaltend entlang der von den Längsstufen vorgegebenen Linien angeordnet.

Die klare Gliederung, Formensprache und Materialität tragen dazu bei, dass sich die Haltestelle selbstverständlich und zurückhaltend in Straßenraum einfügt. Die kontinuierliche Gestaltung des Bodens verleiht dem eigentlich engen Straßenraum eine wohltuende Großzügigkeit und hohe stadträumliche Qualität.

Text: Kölling Architekten

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